Die Macht der Worte
„Also, ich muss Ihnen erzählen, welche Auswirkungen die Übung in meiner Familie hatte“, so begrüßte mich ein Seminarteilnehmer beim nächsten Treffen.
Das Thema der Übung hatte unter dem Motto „Klare Sprache“ gestanden. Um die Teilnehmer vorzubereiten, was unter einer klaren Sprache zu verstehen ist, hatte ich die Übung mit der These eröffnet: “Das Einzige, was wir tun müssen, ist zu sterben. Alles Andere wollen wir tun.“ Ich lud die Teilnehmer ein, in der eigenen Kommunikation das unbewusst häufig genutzte Verb müssen durch wollen zu ersetzen und zu beobachten, ob es einen Unterschied im eigenen Erleben macht.
Tatsächlich fühlten sich Formulierungen mit müssen z.B. „Ich muss morgen zur Arbeit gehen“ bei den Teilnehmern so an, als ob sie sich selbst in eine Opferrolle begeben. Hingegen „Ich will zur Arbeit gehen“ erzeugte ein positives Gefühl von Eigenverantwortung und Selbstwirksamkeit. Mit einer klaren Sprache kann man also die eigene Position und Perspektive definieren, zum Beispiel vom Opfer zum Gestalter.
Der Teilnehmer setze diese Erkenntnis zuhause gleich verbal um, ohne seine Frau ausdrücklich darauf aufmerksam zu machen. Und doch fiel ihr die Veränderung schnell auf, so dass sie nachfragte: „Sag mal, warum sagst du immer ‚Ich will…‘?“ Er erklärte ihr die Hintergründe, und so probierte sie die Übung gleich mit aus. Nach ein paar Tagen beobachteten beide, dass nicht nur die eigene Wahrnehmung viel positiver und kraftvoller wurde, sondern auch die beiden Kinder intuitiv dem Vorbild der Eltern folgten.
Ergebnis dieses „Familienexperimentes“ war innerhalb weniger Tage eine deutlich positivere und enspanntere Stimmung, eine große Veränderung mit ganz kleinen Mitteln. Mein Teilnehmer war begeistert – und ich auch!
Probier es einfach auch mal aus.
Wenn du erfahren und erleben willst, was Kommunikation erfolgreich macht, dann lade ich dich ein, die Kunst des achtsamen Kommunizierens zu erlernen.